Tag 8 (11.09.2022) – Yosemite
Nach der anstrengenden Wanderung gestern lassen wir es heute etwas ruhiger angehen. Wir fahren in das zentrale Yosemite-Valley entlang, wo die berühmten Highlights und Aussichten mehr oder weniger mit dem Auto oder nur kurzen Wanderungen zu erreichen sind. Im Yosemite Village gibt es im Besucherzentrum Informationen zur Geologie, Natur und Nutzung des Yosemite-Gebietes, welche wir uns anschauen. Entlang der Straße öffnet sich der Blick immer mal wieder auf die fantastischen umgebenden Felsformationen, welche für das Tal so charakteristisch sind.
Wir wollen natürlich auch die charakteristischen Wasserfälle sehen. Allerdings werden die Yosemite Falls (Upper: 435 m Lower: 98 m) ausschließlich von der Schneeschmelze gespeist und sind demnach im Sommer trocken. Auch der Bridalveil Fall (188 m) ist mehr ein Rinnsal als ein rauschender Wasserfall. Das bisschen fallende Wasser wird zudem, kaum, dass es über die Felskante fließt, im Wind zu einem feinen Nebel zerstäubt. Die Spuren an den Felsen und die ganzen Bäume, die als Treibgut im abfließenden Bereich rumliegen lassen erahnen welche Kraft das Wasser hier in den nasseren Monaten entfaltet.
Auf dem Weg aus dem Tal heraus gibt es den Tunnel View, bei dem man bei klarer Sicht das ganze Tal mit seinen markanten Felsen und einigen Wasserfällen überblicken kann. Auf Grund der aber in einigen Bereiche immer noch aktiven Feuer und wieder aufziehenden Wolken, ist das Tal aber eher vernebelt. Dennoch verliert der Anblick dadurch kaum an Reiz.
Der letzte Stopp des Tages ist der Mariposa Grove. Da es inzwischen wieder regnet und wir unsere Füße ja heute etwas schonen wollten, fahten wir die 3.2 km vom Parkplatz zum Grove mit dem Shuttlebus. Wir fahren vorbei an in diesem Jahr verbrannten Waldgebieten. Das Washburn Fire ist den besonders alten und wertvollen Mammutbäume in diesem Jahr gefährlich nahe gekommen. Im Grove gehen wir den 2 Meilen-Rundeweg (3.2 km) durch den einmal mehr beeindruckenden Wald, vorbei am Giant Grizzly Tree, einem der ältesten und größten Bäume der Welt (Platz 25), und dem California Tunnel Tree, der 1895 zu touristischen Zwecken durchtunnelt wurde. Er ist aktuell der einzige noch lebende auf diese Art durchbrochen Baum. Alle andere Tunnel Trees sind geschwächt durch den Eingriff irgendwann umgestürzt (zuletzt der Pioneer Cabin Tree 2017) oder stehen nur noch als toter Stumpf (z. b. Dead Tunnel Tree im Toulumne Grove)