Tag 14 (17.09.2022) – Valley of Fire
Heute klappern wir verschiedene Highlights des Valleys ab. Wir haben uns auf Grund der hohen Temperaturen (vorgestern haben wir morgens noch gefroren) gegen eine große Wanderung entschieden und fahren die Straße mit den verschiedenen spots entlang und gehen jeweils die kleinen Trails. Das erste Highlight warten aber schon morgens auf der Straße auf uns. Wir treffen eine Wüstenschildkröte, die auf der Straße herumlungert. Ich trage sie vorsichtig von der Straße und hoffe, dass ich ihr damit nicht geschadet habe. Entlang der Straße laufen wenig später auch ein paar Big Horn Sheep. Wir haben offensichtlich viel Glück, dass sich uns all diese tollen Tiere zeigen.
Wir beginnen unser Erkundungen heute bei den White Domes. Diese Felsformationen sind durch eher hellen/weißen Sandstein geprägt. Die eindrucksvolle Kulisse wurde für mehrere Filmproduktionen genutzt und es sind noch Reste eines alten Filmsets (The Professionells) vorhanden.
Weiter gehts zum Fire Canyon und Silica Dome. Hier bieten sich großartige Aussichten über ein größeres Gebiet roter und weißer Sandstein Felsen. Neben den ausgewaschenen faszinierenden Formen ist besonders auch das Farbenspiel der verschieden Mineralien im Gestein bemerkenswert. Die Farben wechseln zwischen weiß, beige und gelb hin zu violett und verschiedensten Rottönen. Einige Wände sind z. T. schwarz. Dazwischen leuchten vereinzelt Biokrusten knallgrün.
Wir erhoffen uns mehr von diesem Farbenspiel beim Rainbow Vista. Dieser Weg führt aber letzendlich nur von der anderen Seite zum Fire Canyon. Und bietet damit neue Perspektiven.
Mouse’s Tanks sind mit der Geschichte eines Outlaws verbunden, der in diesen Bergen dank Wasseransammlungen in ausgewaschenen Hohlformen ein halbes Jahr unentdeckt überlebt hat. Auf dem Weg dahin finden sich vor Allem am den schwarz verwitterten Wänden sog. Petroglyphen – Felsmalereien der ersten menschlichen Bewohner in dem Gebiet. Über mehrere tausend Jahre sind verschiedene prähistorischen Siedlungsnachweise in dem Gebiet gefunden worden.
Im Visitor Center lesen wir mehr zu der Geologie der verschiedenen Gesteine. In Kurzform: Meeresboden 1 (Kalkstein) – Meer weg – wieder Meeresboden 2 – Meer weg – stattdessen riesige Sanddünden (zur Zeit der Dinos), die sich zunehmend verfestigen (Sandstein) – durch Auffaltung wird das unterste zu oberst gekehrt und die Muddy Rocks (Meeresboden 1, schwarzgrauer Kalkstein) über die ehemaligen Sanddünden bzw. Meeresboden 2 geschoben – Erosion: durch Wind und Wasser, Schnee und Eis werden nun obersten (ältesten) Schichten abgetragen, der rote und weiße Sandstein freigelegt und blank geschliffen. Was zu den derzeitig vorhandenen Formationen führt.
Wir schauen uns auch noch den Balancing Rock an. Einer Formation wie ein aufgestapeltes Steinmännchen, nur um ein vielfaches größer. Wobei der oberste Stein gefühlt jeden Moment runterruschen müsste.
Nach einer ausgedehnten Siesta schauen wir uns am späten Nachmittag auch noch die Felsmalereien am Atlatl Rock und den Arch Rock an. Damit sind wir am Ende des Tages aber auch schon wieder gut platt, bei der Hitze reichen tatsächlich auch die kleinen Wegstrecken. Es weht zudem ein kräftiger, warmer und trockener Wüstenwind.