Donnerstag, 10.08.2023 – Klimawandel live

Heute ging es auf die Kaunertal-Gletscherstraße. Auf 26 km und durch 29 Kehren überwindet die Straße 1500 Höhenmeter. Unser Ziel war zunächst der Holderli-Seppl-Klettersteig. Ein einfacher Einsteiger-Klettersteig mit einzelnen steilen Stellen, die als B/C ausgewiesen sind. Es gab aber viele Stücke in denen man auf Reibung am Fels klettern musste, was ich persönlich herausfordernder finde als steile Leitern.

Einstieg in den Klettersteig
Die beiden Seilbrücken über den Riffelbach sind gleich zu Beginn eine kleine Herausforderung.

Das klettern am und über den Wasserfall hat aber einen besonderen Reiz und immer wieder gibt es einen tollen Ausblick auf die Gletscher. Mit ca. einer Stunde Durchstiegszeit erfordert der Klettersteig auch ein bisschen Ausdauer.

Leitern erklimmen über dem reißenden Riffelbach
Selfie des Tages – Im Holderli-Seppl-Klettersteig

Oben angekommen entscheiden wir uns nach einer kurzen Pause über den Gletscherlehrpfad wieder zum Parkplatz zurück zu wandern. Die Wege sind zum Teil etwas matschig, aber die etwa zweistündige Wanderung ist sehr entspannt und auf Grund der vielfältige Blickwinkel auf die Gletscher und ihre Spuren dennoch abwechslungsreich.

Vom Eis abgeschliffene Felsen
Gletscherzunge des Gepatschferners
Ausblick auf den Gepatschstausee

Einmal mehr machen einem die tiefen ausgeschliffenen Trogtäler und der Blick auf die weit nach oben gerutschte Gletscherzunge bewusst, wieviel Eis hier bereits verloren ist. Auch an unserer nächsten Station am Ende der Straße kann man die Folgen des Klimawandels sehr eindrücklich sehen. Vereinzelte Reste des Kaunertalgletschers werden hier mit weißem Fließ abgedeckt um das Abschmelzen im Sommer zu reduzieren. Die begehbare Gletscherspalte fühlt sich mehr an, wie ein mit Müh und Not erhaltener Klumpen Eis, der uns zwischen den Fingern wegschmilzt.

Mit weißem Fließ bedeckter Teil der Kaunertalgletschers mit begehbarer Gletscherspalte
In der Gletscherspalte
eisiges Licht- und Farbenspiel
Es schmilzt…der Gletscher hat Löcher

Nichts destotrotz ist das Eis mit seinem Farbenspiel sowie der Umstand, dass es sich um mehrere 100 Jahre altes Eis handelt fazinierend. Ganze Felsbrocken stecken im Eis. Es ist ein beeindruckendes aber angesichts des beständigen Tropfens und Plätscherns auch ein bedrückendes Erlebnis.

Wir fahren schließlich die Straße wieder hinunter. Wir werden jedoch etwas aufgehalten, da ein paar Kühe die Straße entlang spazieren. In einem Restaurant im Tal bekommen wir endlich den schon so lang ersehnten Kaiserschmarrn.

Muh…

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Der Beitrag wurde am 10. August 2023 um 21:30 von franzi veröffentlicht und wurde in der Kategorie 2023-08 Österreich gespeichert. Du kannst Kommentare zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen TrackBack auf deiner Seite einrichten.

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