Tag 5 (08.09.2022) – on the road

Wir werden mit dem Sonnenaufgang wach. Obwohl ein kräftiger Wind weht, der auch durchs Auto pustet wird es schnell sehr warm. Ich mache mich los um im See zu baden. Es ist erkennbar, das die ursprüngliche Wasserlinie mal deutlich höher lag und so führt mich mein Weg quasi über den eigentlichen Seegrund bis zur jetzigen Wasserlinie. Eine Bucht weiter äsen ein paar Karibus am letzten verbliebenen grün des noch leicht feuchten ehemaligen Seebodens. Es ist aber noch genug Wasser da, um sich kurz ein wenig zu erfrischen.

Im Information Center erfahren wir, dass diese sommerlichen Tiefststände durchaus normal sind. Im Winter steht das Wasser fast bis an die Straße und die Hügel drumherum sind grün.

Heute geht es dann auf teilweise schnurgeraden Straßen durch die flache, heiße und trockene Landschaft.

Bis wir in die Berge kommen und es wieder deutlich grüner wird. Wir fahren heute in den Yosemite und auf den Hogdon Meadow Campground. Nachdem wir unsere Lebensmittel bärensicher verstaut haben, spazieren wir noch eine kleine Runde und erfrischen uns mit einem Bad in einem Flüsschen.

Die Stille und die Luft im Wald sind eine Offenbarung nach den lauten Tagen in der Stadt. Die meisten alten, großen Bäume sind von irgendeinem vergangenen Waldbrand gezeichnet. Dies ist hier Teil des natürlichen Waldgeschehens. Allerdings hat die Dauer und Intensität der Brände in den letzten Jahren zugenommen und gefährdet auch besonders alte und wertvolle Mammutbaumbestände. Zum Abend hin ziehen Rauchschwaden und Brandgeruch von den aktuellen Feuern rüber. Trotzdem und trotz extremer Waldbrandgefahr sind Lagerfeuer erlaubt und tatsächlich machen einige unserer Campnachbarn davon tatsächlich Gebrauch. Das ist mir gänzlich unverständlich.