Mittwoch, 01.11.2023 – Masca

1. November 2023 um 23:39 Uhr von

Gesamtsrecke: ca. 10 km

Höhendifferenz: 650 m

Heute ist es soweit, unsere Wanderung in die Masca-Schlucht steht an. Also müssen wir heute nochmal etwas zeitiger aufstehen. Wir fahren bis Buenavista del Norte mit dem Auto und nehmen ab hier den Bus bis nach Masca.

Hier geht es ins Besucherzentrum, wo unsere Erlaubnis und die Eignung unser Schuhsohlen überprüft werden, bevor uns eine Nummer zugewiesen wird. Die 10:30 Gruppe wird zusammengesammelt und kriegt noch eine kurze Sicherheitseinweisung und dann dürfen wir in die Schlucht einsteigen.

Der erste steile Abstieg lässt die Gelenke schon mal knirschen, aber noch sind wir frisch und munter und der Ausblick in die Schlucht ist schon sehr vielversprechend.

Es geht munter an den Abstieg.
Aussicht auf Schatten

Auf den ersten Metern sind wir noch der Sonne ausgesetzt, die heute ganz schön erbarmungslos ist, aber zum Glück verläuft der Großteil des Weges tief in der Schlucht im Schatten.

Zum Glück besteht auf dem ganzen Weg Helmpflicht
tief in der Schlucht

Die steilen Felswände zeugen von ihrer vulkanischen Entstehung als sich der erste Vulkan Teneriffas aus dem Meer erhob. Es gibt diverse Schlote mit typisch prismaförmig erkalteten Basaltsäulen, sich überlagernde Schichten von übereinander fließender Lava, poröse Brocken und blanken Osidian. Alles freigelegt von der Kraft des Wassers, welches sich im Laufe von fünf Millionen Jahren in das Gestein geschnitten hat.

Die angeschnittenen Wände eines Schichtvulkans
Magmaschlot mit erkalteten Basaltsäulen
der Weg führt nicht selten um abgestürzte Felsbrocken herum

Von dem eigentlichen ganzjährig wasserführenden Bach/Fluss ist allerdings kaum was zu sehen außer ein paar Tümpel und einiger nasser Stellen. Die reichhaltige Vegetation am Boden der Schlucht zeugt jedoch davon, das hier etwas mehr Feuchtigkeit vorhanden ist. Nach 4,7 km und 650 hm erreichen wir das Meer. Der Zugang zum Steinstrand ist eigentlich verboten und passiert auf eigens Risiko. Vor dem Strand kippen hingegen zahlreiche Ausflugsboote die Touristen ins Wasser, damit diese vom Wasser, oder vom Strand aus einmal einen Blick in die majestetische Schlucht erhaschen können.

unten angekommen

Wir melden uns kurz am Checkpoint und setzten uns dann für eine ausgiebige Pause an den Strand bevor wir den Aufstieg angehen. Der Weg zurück bietet durch den Perspektivwechsel neue Eindrücke dieser einzigartigen Schlucht. Dummerweise kann man, wie auch schon beim Weg hinab, nicht gleichzeitig nach unten auf die eigenen Füße und den Weg und nach oben auf die beeindrckenden Steilwände schauen. So bleiben wir immer wieder staunend stehen, wobei der Anstieg zunächst gar nicht so schlimm ist wie gedacht.

… und wieder hinauf
Dichtes Grün am Boden der Schlucht, steile, karge Wände in skurilen Formationen oben.
Auf halbem Weg nach oben haben wir noch gut lachen.

Wie so oft bei solchen Wanderungen ist der letzte Kilometer der schlimmste. Bis hierhin haben uns die tollen Eindrücke noch bei Laune gehalten, nun kommt doch allmählich Erschöpfung auf und das, wo es die letzten 500 m nur noch über Stufen in der prallen Sonne steil hinauf geht. So schnaufen wir, wie alle anderen nach oben und sind am Ende froh es geschafft zu haben. Oben in Masca angekommen gönnen wir uns eine Limonade und ein Eis und probieren einen Barraquito, wobei es keiner mit dem El Camino aufnehmen kann. Wie bewegen uns jetzt nicht mehr allzuviel und positionieren uns rechtzeitig an der Bushaltestelle.

oben angekommen – Zeit für eine Erfrischung mit Blick auf die Schlucht

Nach einer kurzen Dusche, wählen wir den kurzen Weg zum Pomodore am Punto del Viento um die Ecken. Beim Rauschen der anbrandenden Wellen lasse ich mir gegrillten Calamari und Martin sich Pizza Frutta del Mare schmecken. Morgen müssen wir wohl mal noch nen Ruhetag machen, damit wir nicht völlig kaputt zu Hause ankommen.