Freitag, 27.10.2023 – Corona Forestal
28. Oktober 2023 um 0:04 Uhr von franziGesamtstrecke: ca. 15 km
Hohendifferenz: ca. 900 m
Anstieg, gesamt: 1280 m
Heute war nun der Nebelwald im Naturpark de la Corona Forestal, dem größten Naturschutzgebiet auf Teneriffa, dran.
Von unten, von der Küste, sahen die Hänge trotz der veheerenden Waldbrände im August und September noch gut bewaldet aus und ließen uns hoffen noch etwas von dem märchenhaften Wald, der mich vor zwei Jahren schon so verzaubert hat, vorzufinden. Wir fahren mit dem Bus rauf bis Aquamansa, die Straße bis zu La Caldera ist noch gesperrt und so beginnt unsere Wanderung schon etwas früher als gedacht.
Wir hatten uns getäuscht. Nur die Spitzen der hohen Kiefern sind noch grün. Stattdessen überwiegen die Farbe schwarz, grau und braun. Die feinen Nadeln der Kiefern sind vertrocknet. Die nebelfangenden von den Ästen hängenden Flechten und Moose sind verschwunden. Die Stämme sind schwarz verkohlt. Die einzelnen intakten Bäume leuchten mit ihrem frischen Grün dafür umso mehr. Es ist still, man hört ein paar Insekten zirpen, aber es gibt keine Vögel. Der Waldgeruch ist noch da – aromatisch, harzig und frisch. Aber umso höher wir steigen, umso weniger grün ist übrig und umso stärker wird der Geruch nach verbranntem Holz.
Da der Querweg Richtung Los Organos gesperrt ist, stiefeln wir geradewegs nach oben zum Mirador de la Crucita auf ca. 1990 m Höhe. Die im Laufe des Tages aufziehende Wolken, welche sich an den Hängen sammeln, lassen wir dabei unter uns und kriegen sogar wieder einen freien Blick auf den Pico del Teide.
Der Mirador de la Crucita liegt auf dem Cumbre Dorsal – dem zentralen Höhenrücken Teneriffas. Von hier aus könnte man sowohl nach Norden ins Orotava-Tal als auch Richtung Osten nach Guimar schauen. In beide Richtungen schauen wir aber von oben auf die Wolken, was dennoch ein beeindruckender Anblick ist.
Nach dem unerwartet knackigen Anstieg von gut 900 hm, wollen wir die Strecke unseres geplanten Rundweges etwas abkürzen und entscheiden uns für einen schmalen Querweg. Wie zu befürchtet war, ist der Weg sehr steil und eher unwegsam. Er führt durch den verbrannten Wald, mit dem wir auf dem kaum erkennbaren Trampelpfad immer wieder in Kontakt kommen, so dass wir schließlich selber wie Rußmännchen aussehen. Wir rutschen auf losen Kiefernadeln und Asche, kullern und stolpern über loses Vulkangeröll. Schließlich wird der Weg in einer Steilwand dann doch so gefährlich steil bzw. ist über das nun scharfkantig dünnschichtig splitternde Gestein gar nicht mehr zu erkennen, dass wir uns schweren Herzens doch zum umkehren entscheiden und die bereits fast 400 abgestiegenen Höhenmeter mühselig wieder bergauf steigen.
Wieder oben am Aussichtspunkt angekommen hoffen wir auf eine Mitfahrgelegenheit, haben aber kein Glück. Also entscheiden wir uns schließlich, den gleichen Weg wieder hinunter zu nehmen, den wir raufgekommen sind. Nun geraten wir doch in die Wolkenschicht und der Nebelwald, macht, trotz der Brandschäden, seinem Namen alle Ehre.
Wir kommen schließlich heil unten an. Mit dem Bus gehts über Orotava wieder zurück. Vorbei am El Camino und dann ab unter die Dusche. Zum Essen wählen wir heute den nur sehr kurzen Fussweg zum Rustico am Punta del Viento und füllen unseren Kalorienspeicher mit Pizza, Muschel und kanarischen Kartoffeln.
- Freitag, 03. 11. 2023 – Abflug
- Donnerstag, 02.11.2023 – Puerto de la Cruz
- Mittwoch, 01.11.2023 – Masca
- Dienstag, 31.10.2023 – Las Canadas del Teide
- Montag, 30.10.2023 – Tenogebirge
- Sonntag, 29.10.2023 – Playa de Bollullo
- Samstag, 28.10.2023 – getrennte Wege
- Freitag, 27.10.2023 – Corona Forestal
- Donnerstag, 26.10. 2023 – La Montana de los Frailes
- Mittwoch, 25.10.2023 – La Orotava
- Dienstag, 24.10.2023 – Unten im Meer
- Montag, 23.10.2023 – Puerto de la Cruz
- Sonntag, 22.10.2023 – Abflug
- Samstag, 21.10.2023 – Hamburg