Dienstag, 08.08.2023 – Aufsteigen
8. August 2023 um 20:32 Uhr von franziHeute steht unsere Kampftour. Wir wollen auf den 3004 m hohen Furgler. Daher ist heute nischt mit ausschlafen. Wir fahren mit der Medrigjochbahn um 8:30 die ersten 800 m bis auf eine Höhe von 1850 m. Nun liegen „nur“ noch 1150 m vor uns.

Frohen Mutes und hochmotiviert stapfen wir bergan und können uns gar nicht satt sehen am Bergpanorama. Weiden, Wälder und frisch bezuckerte Gipfel. Es muht und glockt, die Sonne scheint… wir wandern durch ein Postkarten-Bergidyll. Auf schmalen Weidewegen geht es schon ordentlich steil über Stock und Stein und Kuhfladen. Martin achtet aber vor lauter Schauen kurz nicht auf den Weg und rutscht am Hang mit einem Bein ab und schlägt sich den Oberschenkel an. Nach kurzem Schreck verdauen und Luft holen, können wir aber weiter.


Mit zunehmender Höhe wird der Weg beschwerlicher und die Landschaft karger. Und wir müssen immer mal wieder durch frischen Schnee. Es kommt dann auch schon die erste etwas ausgesetzte aber seilversicherte Stelle.

Es geht weiter über grobes Geröll, Felsblöcke, Schotter und karge Wiesen hinauf zum Furglerjoch auf 2748 m. Von hier aus bietet sich bereits ein atemberaubender Ausblick in beider Richtungen (West und Ost), aber hier weht auch ein eisiger Wind, also nur kurze Pause und weiter.


Nun kommen die, uns gestern bereits angekündigten, leichten Kletterstellen. Die aber ungesichert und stelleweise recht augesetzt sind. Zudem macht der frische und zum Teil angematschte Schnee es schwieriger die Füße sicher zu setzen. An einer großen Felsstufe entscheiden Martin und Jonathan umzukehren.
Jakob ist schon vorraus gegangen und ich klettere hinterher. Ca. 13:15 erreiche auch ich den Gipfel und wir genießen eine wunderschöne Rundumsicht.

Dann geht’s wieder an den Abstieg, der sich, wie befürchtet bei den steilen Stufen und Kletterpassagen, Schnee und Matsch als sehr schwierig erweist. Jakob und ich brauchen allein für den Abstieg bis zum Furglerjoch etwa eine Stunde. Wir müssen uns etwas sputen, um Martin und Jonathan wieder einzuholen. Als wir sie erreichen, geht es Jonathan nicht gut. Er ist erschöpft, hat starke Kopfschmerzen und muss sich übergeben. Jakob und ich entscheiden erstmal weiter zu laufen um ggf. an der nächste Hütte über Hilfsoptionen nachzudenken. Bevor wir aber die Hütte erreichem ist Jonathan nach einem kurzen Nickerchen wieder auf den Beinen und läuft tapfer den ganzen Weg bis zur Bergstation der Bahn hinunter. Nur wenige Minuten nach uns kommen die Beiden erschöpft, aber im Wesentlichen wohlauf an und wir kommen noch vor Dienstschluss wieder herunter. In der Summe haben wir statt der für die Route angegebenen 6,5 Stunden, gute 7,5 Stunden gebraucht und mal wieder etwas die Grenzen ausgelotet.
Der Weg hatte zum Teil knackige Steigungen. Durch die Kletterei zum Gipfel und den Schnee war der An- und vor Allem der Abstieg sehr herausfordernd.
Nach einer heißen Dusche fallen wir alle erschöpft aber glücklich ins Bett.